Die Stadt Kochi liegt an einem Naturhafen an der Malabarküste im Norden von Kerala. Sie ist mit rund 600.000 Einwohnern die zweitgrößte Stadt des Bundesstaates, zusammen mit den umliegenden Gemeinden bildet sie den größten Ballungsraum. Bei einer Flut im Jahr 1341 entstand das Hafenbecken von Kochi, gleichzeitig wurde der Hafen der benachbarten Stadt Kodungallur zerstört. Kurz nach 1500 kamen die ersten portugiesischen Händler nach Kochi. Unter ihnen war Vasco da Gama, der 1524 in Kochi starb. In der Folge waren es die Holländer, später die Briten, die den Hafen von Kochi für den Gewürzhandel nutzten.
Die Altstadt von Kochi liegt auf der Halbinsel, an deren nördlichen Spitze befindet sich Fort Kochi, ein Bezirk mit Gebäuden aus der Kolonialzeit. Südlich davon liegt Mattancherry, einst Zentrum des Handels.
Östlich davon liegt Willingdon Island. Diese Insel wurde um 1936 durch Ausbaggern des Hafenbeckens geschaffen. Auf der Nordostseite der Insel an der Ernakulam Wharf legen Kreuzfahrtschiffe an, weiter südlich ist die Fischerei und eine Basis der indischen Marine.
Ernakulam liegt auf dem Festland. Hier ist das Wirtschafts- und Handelszentrum von Kerala. Zwischen den modernen Hochhäusern findet man noch etliche Tempel und Kirchen.
Nördlich von Fort Kochi ist die langgestreckte Insel Vypeen, die sich zu einem Vorort von Kochi entwickelt hat, ebenso wie die benachbarte Insel Vallarpadam.
Sehenswürdigkeiten
- 1 St. Francis Church. Eine erste Kirche wurde bereits 1503 errichtet, sie wurde später umgebaut. Im Jahr 1524 wurde hier Vasco da Gama beigesetzt, er wurde 1529 nach Lissabon überführt. Sein Kenotaph ist noch in der Kirche.
- 2 Santa Cruz Basilika aus dem Jahr 1902
- 3 Indo-Portuguese Museum, kleines Museum, das den portugiesischen Einfluss verdeutlicht
- Am Nordufer sowie an einigen wenigen anderen Uferstellen sind die Chinesischen Fischernetze zu sehen. Die an Stangen befestigten Netze werden auf den Grund gelassen, nach einigen Minuten wieder hochgezogen. Zur Bedienung der Konstruktion sind mehrere Männer erforderlich, obwohl an Seilen befestigte Ausgleichsgewichte die Bedienung erleichtern sollen.
Mattancherry
- 4 Mattancherry-Palast, von den Portugiesen erbaut um 1555, später von den Holländern umgebaut (Dutch Palace). Erdgeschoss nicht öffentlich zugänglich, im Obergeschoss sehenswerte Wandgemälde mit Motiven aus dem Hinduismus. Weitere Exponate zeigen das Leben der Rajas von Cochin. Fotografieren verboten.
- 5 Paradesi Synagogue, im Jüdischen Viertel von Mattancherry. Bereits 1344 stand hier eine erste Synagoge. Im Innenraum ist fotografieren untersagt.
Vallapardam
- 6 Basilica of Our Lady of Ransom (Vallarpadam Church)