Gründung: Glaubt man dem römischen Historiker Titus Livius, so wurde die Stadt 137 v. Chr. von dem römischen Konsul Decimus Iunius Brutus Callaicus als Valentia gegründet. Später fungierte die Siedlung als römische Militärkolonie.
Islamische/Maurische Phase: Die Stadt wurde im Rahmen der
Völkerwanderung von den Westgoten erobert, unter deren Herrschaft sie
sich indes nicht weiterentwickelte. Erst nach der arabischen Eroberung
im Jahre 711 machte Balansiya rasche Fortschritte. Zu Zeiten des Kalifats von Córdoba zählte sie etwa 15.000 Einwohner.
Im Jahre 1094 eroberte Rodrigo Díaz de Vivar, besser bekannt als El Cid,
die Stadt, er wandelte Moscheen in Kirchen um und installierte einen
Bischof in der Stadt, den französischen Mönch Jérôme. Nach dem Tode von
El Cid im Jahre 1099 folgte ihm seine Frau Doña Ximena auf den Thron.
Valencia konnte aber nur noch zwei Jahre von den Christen gehalten
werden. Nach einer langen Belagerung nahmen die Mauren Valencia erneut
ein.
König Jakob I. von Aragonien entriss 1238 die Stadt mit einem Heer aus
Franzosen, Engländern, Deutschen und Italienern endgültig den Almohaden
und machte sie zur Hauptstadt des Königreiches Valencia, das zur Krone
von Aragonien gehörte.
Im 15. und im 16. Jahrhundert gehörte Valencia zu den
bedeutendsten Städten am Mittelmeer. Hier stand die erste Druckerpresse
der Iberischen Halbinsel und hier wurde 1478 auch die erste Bibel in
einer romanischen Sprache, in Valencianisch, gedruckt. Die Stadt war ein
bedeutendes Handels- und Finanzzentrum geworden, in welchem z.B. die
Banken ihren Sitz hatten, die der Königin Isabella I. von Kastilien die
Finanzierung der Fahrten des Christoph Kolumbus ermöglichten.
Zwischen 1701 und 1714 tobte nach dem Tode des spanischen Königs Karls II. der Spanische Erbfolgekrieg,
Valencia stand auf der Seite von Karl von Österreich. 1706 wurde die
Stadt von den Briten unter Charles Mordaunt unterstützt, indem sie die
Bourbonen zurückjagten. Rund 16 Monate konnten die Engländer die Stadt
halten, doch dann gingen die französischen Bourbonen aus der Schlacht
von Almansa 1707 siegreich hervor. Die englische Armee verließ Valencia
und die Stadt verlor ihre Privilegien.
Das 20. Jahrhundert: Während des Spanischen Bürgerkrieges
von 1936–1939 gehörte Valencia zu dem von den Republikanern
kontrollierten Gebiet und war ab November 1936 anstelle des unmittelbar
in der Kampfzone gelegenen Madrid Regierungssitz der Republik. Valencia
hatte schwere Schäden durch die Belagerung durch General Francos Armee
zu erdulden. Unter General Franco war die valencianische Sprache
verboten.
Am 14. Oktober 1957 trat der Río Turia (valencianisch Riu Túria)
über seine Ufer und verursachte eine verheerende Überschwemmung der
gesamten Innenstadt. Eine Folge davon war, dass der Fluss im Stadtgebiet
trockengelegt und umgeleitet wurde. Heute fließt er deshalb um den
westlichen und südlichen Teil der Stadt herum. Der Umbau des alten
Turiabettes in eine Park- und Freizeitanlage fand in den 1990er Jahren
statt.
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