Geschichte und Bedeutung
Scharm esch-Scheich ist einer der beliebtesten Urlaubsorte in Ägypten mit seinen guten Möglichkeiten zum Baden und Tauchen. Im Gegensatz zu anderen Badeorten am Roten Meer bietet der Ort mit seinem Hinterland touristische Alternativen, insbesondere zu Reisen in die Wüste und Bergregionen – und dies in Kombination mit dem angrenzenden Meer. Unter Scharm esch-Scheich versteht man heute meist die ganze Urlaubsregion mit der Altstadt von Scharm im Süden bis zur Nabq Bay im Norden. Das Gebiet wurde immer weiter nach Norden ausgedehnt. Mit dem Nabq-Naturschutzgebiet gibt es jedoch eine Grenze. Im engeren Sinne ist Scharm esch-Scheich nur die Altstadt an der el-Maya-Bucht.
Der Ort ist seit dem 18. Jahrhundert auf spanischen Seekarten verzeichnet. Vor etwa 20 Jahren
war Scharm esch-Scheich noch ein kleines Fischerdorf mit etwa 100
Einwohnern. Bereits unter israelischer Besatzung wird hier 1967 ein
Touristenstützpunkt im Bereich von Old Sharm eingerichtet. Der Höhepunkt
der Bauaktivitäten war Ende der 1990er Jahre. Heute können sich etwa
30.000 Urlauber in Scharm esch-Scheich erholen. Leider sind die Zeiten
eines „Geheimtips“ aufgrund der hohen Touristenzahlen vorbei, und die
Popularität von Scharm esch-Scheich nimmt nun zugunsten anderer Badeorte
am Roten Meer ab. Nichtsdestotrotz bleibt der Urlaubsort gerade wegen
seiner Freizügigkeit bei aus- und inländischen Touristen so beliebt.
Sehenswürdigkeiten
In den Ferienressorts von Scharm esch-Scheich gibt es nur wenige Sehenswürdigkeiten. Zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten zählen die Unterwasserflora und -fauna, die sowohl von Schnorchlern als auch Tauchern ergründet werden können. Die Korallenriffe befinden sich fast über der gesamten Länge vor dem Strand. In einigen Fällen führen Stege über die Riffe, so dass man sie auch von der Seeseite aus ergründen kann. Auch im Bereich ausgedehnter Sandstrände wie in der Naʿama Bay gibt es einzeln stehende Korallenriffe in Ufernähe.
Im Bereich der Tiger Bay befindet sich der botanische Garden 1 Peace Park (27° 56′ 41″ N 34° 21′ 30″ O). Zwei Kilometer südwestlich des botanischen Gartens soll einmal das 2 Nationalmuseum von Scharm esch-Scheich (27° 55′ 55″ N 34° 20′ 44″ O) entstehen. In unmittelbarer Nähe zum Nationalmuseum befindet sich eine der wichtigsten 3 Moscheen (27° 55′ 46″ N 34° 20′ 44″ O) der Stadt.
Weitere Moscheen gibt es in Haḍabat Umm es-Sīd, Ḥaiy en-Nūr (4 el-Muṣṭafā-Moschee) und Old Sharm (5 eṣ-Ṣaḥāba-Moschee).
Eine 6 koptisch-orthodoxe und eine 7 katholische Kathedrale befinden sich im Distrikt Ḥaiy en-Nūr.
Die Naʿama Bay ist das touristische Zentrum von Scharm esch-Scheich mit zahlreichen Restaurants, Bars und Einkaufsmöglichkeiten. Die Uferpromenade lädt zum Spazieren ein. Für Erholungssuchende steht der Wasserpark 1 Cleo Park zur Verfügung.
In Haḍabat Umm es-Sīd befinden sich ein markanter 8 Leuchtturm , das Delphinarium 2 Dolphinella () und ein 9 Denkmal in der Nähe des El-Fanar Restaurants, das an den Absturz des Flash-Airlines-Flugs 604 nach Paris am 3. Januar 2004 erinnert, bei dem 148 Menschen an Bord den Tod fanden. In der Nähe des Dolphinella werden Krokodil- und Schlangenshows angeboten. Die Bar 1001 Nacht (Alf Leila wa Leila) ist bekannt für seine Nachtshows.
In Old Sharm befinden sich ein kleines 10 Papyrusmuseum, mehrere Restaurants, Bars und Einkaufsmöglichkeiten.
Auf Exkursionen in das nähere und weitere Umfeld lassen sich sowohl Landschafts- als auch kulturelle Sehenswürdigkeiten ergründen:
- Wüstenreisen werden von allen Hotels angeboten, insbesondere zum Coloured Canyon, zum Salama Canyon und zum White Canyon. Neben Jeep-Safaris werden auch Quad- und Buggy-Touren sowie Ausflüge zu Pferd oder auf dem Kamel angeboten. Auch geführte Trekking-Touren stehen im Angebot.
- Es empfiehlt sich der Besuch des Katharinenklosters und der Aufstieg auf den nahe gelegenen Gebel Moussa, dem Moses-Berg. Der Überlieferung nach soll Moses auf dem Moses-Berg die Zehn Gebote Gottes empfangen haben (Ex 19,18–20,22 ). In der Nähe des Klosters finden sich auch die umstrittenen Blauen Berge bzw. „Blue Desert“ des belgischen Künstlers Jean Vérame (* 1939), der hier 1980 für sein Kunstwerk „Sinai Peace Junction“ mehrere Felsen mit blauer Farbe besprüht hat. In vergleichbarer Weise hat sich Vérame auch im marokkanischen Tafraoute verewigt.
- Beliebt sind Ausflüge in den Raʾs-Muḥammad-Nationalpark, die meist als Schnorchel- oder Tauchausflüge zur Erkundung der Unterwasserwelt angeboten werden. Viel seltener sind Landausflüge in den Nationalpark. Die auf fossilen Korallen befindliche Wüstenlandschaft ist alles andere als vegetationslos. Neben den Mangrovenwäldern, Akazien und Doumpalmen gibt es weitere achtzig Pflanzenarten. Ein weiteres wichtiges Ziel für Taucher und Schnorchler stellen die Riffe in der Straße von Tīrān dar. Ausflüge sind auch mit Glasbodenbooten möglich.
- Eine kurze Safari kann man in das Nabq-Naturschutzgebiet unternehmen. Hier befinden sich Beduinensiedlungen, an der Küste Mangrovenwälder und das Wrack der Maria Schröder sowie im Hinterland Wüsten, Gebirge und Gebirgstäler.
- Der aufstrebende Touristenort Dahab hat noch Teile seines ursprünglichen Fischerdorfes bewahren können.
- Der Hathor-Tempel-Komplex von Sarābīṭ el-Chādim im Bereich der antiken Türkisminen sowie die Festungen von Gazīrat Firʿaun, Qalʿat Zamān und Qalʿat el-Gindī sind Ausflugsmöglichkeiten für Kulturinteressierte.